Silvester und die Feuerwehr – Beispielhafte Hassliebe

Nicht immer muss Silvester so enden...

Es ist nicht mehr eine Woche, bis das Jahr 2012 beginnt. Und am Silvesterabend fiebern dann natürlich alle besonders auf Mitternacht hin. Denn das Feuerwerk ist mit Sicherheit das Highlight des Abends – nicht nur für die Kinder. Doch wenn der Schuss nach hinten los geht, und das im wahrsten Sinne des Wortes, ist Silvester ein Fest, dass bei vielen Feuerwehrleuten verhasst ist.

Nicht selten kommt es in der Silvesternacht zu Bränden, die leider häufig schlimme Folgen haben. Neben der späten Uhrzeit ist vor allem die Einsatz(un-)tüchtigkeit der Kameraden das Hauptproblem an Silvester bzw. Neujahr. Viele Kameraden wollen feiern und sind dementsprechend ab ca. 22:30 Status 6 – nicht verfügbar. Doch viel schlimmer können die Folgen sein, wenn ein Kamerad trotz eines (wenn auch nur leichten) Rausches mit in das Einsatzfahrzeug steigt. An einen Einsatz unter Atemschutz im Inneren eines brennenden Gebäudes ist nicht zu denken. Auch im Außenangriff sind diese Personen nicht wirklich sinnvoll einsetzbar. Und wenn man ohne sie kommt, sind es dann doch zu wenig Mann, um das LF vollständig mitzunehmen.  Man sitzt also als Gruppen- oder Fahrzeugführer in mehrfacher Hinsicht in der Zwickmühle. Es gibt für dieses Problem aber nur eine sinnvolle Lösung: Eine Mindestanzahl an Kameraden muss nüchtern bleiben, um eine Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Aber soll man den Kameraden das Feiern verbieten? Natürlich gibt es hier Pro- und Kontra-Argumente:

- Die Kameraden müssen nicht jedes Jahr nüchtern bleiben. Nach dem Rotationsprinzip ist jedes Jahr ein Anderer an der Reihe.

- Ein Mindestschutz ist besonders wichtig, da durch ein schnelles Eingreifen eine Ausweitung vermieden werden kann. Das ist besonders wichtig in dicht bebautem Gebiet wie Altstädten oder in großen Betrieben/Gebäuden wie Krankenhäusern oder Fabriken.

- Alkohol sollte immer nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ein Rausch ist nicht unbedingt ein erstrebenswertes Ziel.

- Dagegen spricht die Tatsache, dass Feuerwehr ja “nur” ein Hobby ist. Es ist eben nur möglich, dass etwas passiert. Wenn ein Kamerad Geburtstag hat, sind häufig auch er und teilweise auch weitere Kameraden angetrunken.

- Außerdem gibt es in jeder Feuerwehr ein paar “Moralapostel”, die immer nüchtern sind. Die können ja auf Einsatz fahren an Silvester.

- Es gibt Kameraden, mit denen arbeitet man besser zusammen, wenn sie 0,5 Promille haben.

Bei alle diesen Aussagen handelt es sich selbstredend nicht um meine persönliche Meinung. Vielmehr sind das mögliche Antworten, wenn man jemaden auf die Idee anspricht, eine Einsatzbereitschaft an Silvester aufrecht zu erhalten. Jetzt möchte ich gerne eue Meinung haben. Wie haltet ihr es an Silvester? Sitzt ihr auf gepackten Sachen oder lasst ihr es gelassen angehen und feiert lieber mir euren Freunden in das neue Jahr hinein? In diesem Sinne verabschiede ich mich von euch und wünsche euch allen einen Guten Rutsch in 2012 und erholsame Tage bezieungsweise Nächte ;)

Euer Ralph

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8 Gedanken zu “Silvester und die Feuerwehr – Beispielhafte Hassliebe

  1. Also wir in Neubrandenburg handhaben es so, das wir mit ein paar leuten(meistens LF Besatzung) Auf bereitschaft in der Wache sitzen. Natürlich ist das auch freiwillig.Es wird ca. 2 Monate vorher eine liste ausgehängt wo man sich für die Silvesterbereitschaft eintragen kann

  2. hallo ich bin zwar in der jugendfeuerwehr aber möchte später auch in die aktive für mich ist feuerwehr nicht nur ein hobby
    ich bin der meinung wer in der feuerwehr ist kann ja feiern aber muss auch im hinterkopf haben das er wenn ein einsatz sein sollte leben Retten muss und das kann man nicht wenn man betrunken ist ich denken das sollte jedem klar sein

  3. Hi Ralph,

    Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe schon öfters Sylvesterfeiern erlebt, an deren Ende plötzlich der Funkwecker um Aufmerksamkeit schrie und dann tatsächlich auch ein ausgedehnter Brand zu bewältigen war.
    Einmal bin ich flugs in die Feuerwehr gerauscht, war ratzfatz Maschinist Drehleiter und stellte kurz nach dem Ausrücken fest, dass meine Mannschaft mehr als dienstuntauglich war. Die erste Ansage des Fahrzeugführers war “jetzt fahren wir entgegen der Einbahnstrasse”, was ich gleichmal ignoriert habe. Die Diskussion beendete ich mit der Ansage, dass zwischen Status 3 und Status 4 die Beifahrer die Klappe halten, denn die Wahl der Fahrstrecke und -geschwindigkeit oder der Einsatz der Warnmittel nur und ausschließlich durch den Maschinisten erfolgt. Seitdem ist gut.
    Bei mir ist die Nähe zum Feuerwehrhaus auch gleichzeitig ein reglementierendes Element: wenn ich daheim bin, bin ich zwangsläufig in der ersten Abmarschgruppe, entweder auf dem LF oder der DL als Maschinist. Drum trink ich wenig bis nichts, denn beides verträgt sich nicht.

    Gutes neues Jahr

    Oli

  4. Ich feier ohne Alkohol… einmal im Jahr findet meine Leber das klasse, und ich bin einsatzfähig. Und am 1. setze ich mich mit Freunden zusammen, vernichte die Reste vom Vortag (Speisen UND Getränke ;-) und feier quasi nach.

  5. Hallo Ralph,

    Ich sag immer ein Bier ist ok zum Feier. Aber mehr auch nicht. Mit 2 Bier würd ich auch nicht mehr in Einsatz fahren. Geschweige den unter Atemschutz in Innenangriff gehen. Lieber Bleib ich dann daheim oder Trette ich vom Platz des Angriffstrupps zurück und lass anderen Kammerraden den Vortritt.

    Wünsch euch auch einen guten Rutsch ins Jahr 2012 uhr das der Abend/Nacht ohne Einsätze vorbei geht.

    Kammerradschaftliche Grüße Tobi

  6. Wir handhaben ein Rotationsprinzip in unserer Stadt. Mit 12 Freiwilligen Feuerwehren ist das möglich. Wir sind allerdings jedes Jahr dabei durch unsere Drehleiter. Finde ich persönlich nicht schlimm. Ich bin gerne auf der Feuerwehr. Wir feiern genauso Silvester, halt nur mit gelegentlichen Einsätzen und null Alkohol für die die Bereitschaft haben.

  7. Bei uns gibt es auch eine Bereitschaft, aber eben immer nur von den gleichen Leuten die eh schon das ganze Jahr immer den Kopf hin halten. Allerdings ist bei uns Silvester in der Feuerwehr zu feiern zu unaktraktiv, dass selbst ich als sonst immer einer der gerne dabei sein will sich sagt, sich einfach mit ein paar kameraden hin zu setzen und keine party – bin mit 21 noch recht jung und die doert sind fast 15 jahre älter – also logisch das die jungen Kameraden da nich hin gehen.

    Schade eigfentlich, unsere Kameraden in der Kreisstadt machen mehr daraus. Allerdings kann ich mich und andere nie jemals an einen Einsatz zu Silvester erinnern. Klar, wie auch bei 20 Einsätzen im Jahr ;) Und wir sind schon eine der größten Feuerwehren im Amtsgebiet…

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