Umgang mit Ressourcen – Denkanstoß

Bild vom KFV Dachau

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“Ach der Herr vom Wasserwerk, was gibt’s den?” – “50 Kubik Wasser an einem Abend, seid ihr noch ganz dicht?” Was hier so salopp daher kommt ist leider bittere Realität! Es ist nicht selten, dass bei Übungen mehr als 2000 (zweitausend!!) Liter pro Kamerad drauf gehen. Doch muss das sein?Man stelle sich das folgende Szenario vor: Übung einer Stützpunktfeuerwehr; Thema: Brandbekämpfung – mit einem Monitor, der Drehleiter und mehreren Rohren wird ein Platz zuerst mit Schaum bedeckt, anschließend werden Wassermassen benötigt um diesen wieder zu beseitigen. Doch in welcher Größenordnung der Wasservebrauch liegt, ist den Beteiligten nicht bewusst oder, was wesentlich schlimmer ist, egal. Es gibt im Großen und Ganzen zwei Argumente: “Die Menschen in Afrika haben kein Trinkwasser!” und auf der anderen Seite “Übung macht den Meister!”. Doch welches ist das geeignetere??? Ich für meinen Teil befürworte die praktische Ausbildung; was ich einmal selbst gemacht habe, kann ich leichter wieder abrufen, als Theorie, die niemals praktisch zur Anwendung kam. Aber auf der Anderen Seite bleibt offen, ob jeder mit dem Monitor eines großen Tanklöschfahrzeugs (mit entsprechender Pumpenleistung) mehrere Tausend Liter in den Gully jagen soll, nur um es einmal gemacht zu haben. Denn der Sinn einer Übung ist es, Handlungsweisen zu verstehen, sie wieder anwenden zu können und im Rahmen des Möglichen auch zu testen / auszuprobieren. Oder, um es mit den Worten meines Sportlehrers wiederzugeben: “Training ist die planmäßige und systematische Realisation von Maßnahmen (–> Trainingsinhalte und -methoden) zur nachhaltigen Erreichung von Zielen (–> Trainingszielen)”. Festzuhalten bleibt, dass ich keiner Feuerwehr vorschreiben will, wie sie ihre Übungen gestaltet. Man sollte jedoch darüber nachdenken, ob man für Übungszwecke einen Rohstoff in diesem Maße nutzen sollte. Natürlich kann man nicht von Verschwendung reden, da der Wasserverbrauch der Übung dient. Der Nutzen als Trink- oder Löschwasser ist jedoch “wertvoller”.

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11 Gedanken zu “Umgang mit Ressourcen – Denkanstoß

  1. Liegt das nur an mir, oder ist hier mit grauer Schriftfarbe auf grauem Untergrund geschrieben worden???? Ich kann jedenfalls den Text nicht vernünftig lesen. Schade.

  2. Da Trinkwasser in Deutschland alles andere als mangelware ist zieht der Vergleich der beiden Thesen nicht.
    In Afrika ist es auch etwas wärmer…
    In Deutschland Wasser zu sparen ist sogar Kontraproduktiv zumindest in Städten. vgl.:
    „Von den jährlich verfügbaren 188 Milliarden Kubikmetern Wasser werden in Deutschland nur 2,7 Prozent durch die öffentliche Wasserversorgung verbraucht“, sagt Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser und Abwasser beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BdEW).

    Das führt allerdings auch zu Problemen – wenn auch ganz anderer Art als in Spanien, Süditalien, Portugal und Griechenland. Zwischen Aachen und Görlitz wird nämlich inzwischen zu wenig Frischwasser verbraucht.

    „In Deutschland sind die Versorgungsunternehmen vielerorts bereits gezwungen, die Abwasser- und Kanalisationsleitungen mit Frischwasser zu spülen, weil schon heute zu wenig Wasser durch sie hindurch läuft“, erläutert Weyand.

    Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article13269762/EU-plant-teure-Pflicht-fuer-sparsamere-Wasserhaehne.html

  3. So vorgekommen bei Euch? Wenn, ist es glaube ich ein Einzelfall. Wenn so viel benötigt wird, dann stell ich mich einfach an n offenes Gewässer, saug halt mit ein paar TS, und dann passt das (;

  4. Rostoffverschwendung?
    Nein, das ist keine Rostoffverschwendung! Das Wasser ist ja nicht weg, es löst sich nicht auf… Es wurde dem natürlichem Kreislauf wieder zugefügt. Alles was verbraucht wurde war Energie! Das Trinkwasser wird ja nicht weniger, es ist nur woanders…
    Wir üben an offenen Gewässern so das wir nur im Kreis fördern. Aber wenn es nicht anders geht oder zu Einweisungen wo auch mal aus dem Hydranten Wasser entnommen werden muss (bei Einweisungen muss alles mal ausprobiert werden) habe ich kein Problem damit mal 5000 Liter Wasser auf irgend einen Acker zu spritzen.

  5. 5000 Liter ist eine Menge. Das Verbrauche ich in gut 2 Monaten alleine.
    Sicher haben wir in Deutschland genug davon, noch.

    Es geht ja auch nicht darum, bei jeder Übung auf die Wasserentnahme aus dem Hydrantennetz zu verzichten. Immerhin werden so auch gleich die Hydranten überprüft und die (Stich-)Leitungen gespült.
    Aber am Anfang des Beitrages wird ja auch über

    50 000 (!!!) Liter

    Trinkwasser in einer Übung gesprochen. Und ich denke hierbei sollte man schon auf offene Gewässer zurückgreifen oder das Strahlrohr schliessen.

  6. Also ich mache gerde meinen Meister und bei uns in der Schule war ein Vortrag von den stadwercken und ich weis noch ob euch das was sag ,aber Stagnation ist ein großes Problem und deswegen sind die paar Liter von der Feuerwehr besser als schlechter ich will euch garnicht sagen was es für spülautomaten gibt das unserer Trinkwasser aus der Leitung auch Trinkwasser bleibt

  7. Also das “Argument” “Die Menschen in Afrika haben kein Trinkwasser” ist zum einen in dieser Pauschalität falsch, zum zweiten sachlich völlig unangebracht, da nun mal zwischen Europa und Afrika keine große Wasserpipeline besteht. Und paketweise runterschicken ist irgendwie auch Mist.

    In der Tat ist es so, dass durch die erfolgreichen Wasserspamaßnahmen der letzten Jahre (Spülungen, Wasch- und Spülmaschinen, Wasserhähne und Duschköpfe, Maßnahmen in der Industrie) diverse Wasserwerke und/oder Leitungsabschnitte nicht mehr ausgelastet sind, was zur massiven Verkeimung führen kann.

    Das wird für uns als Feuerwehr gleich doppelt zum Problem.

    a) Wir müssen noch mehr als früher aufpassen, keine Druckstöße zu verursachen, da diese Sediment in den Wasserleitungen aufwirbeln können und dadurch eine Verkeimung verursachen, bzw. verstärken können.

    b) Wenn wir an entsprechender Stelle aufdrehen, wirbeln wir durch den Durchfluss ebenfalls Sediment in der Leitung auf. Wenn wir dann nicht genügend Wasser verbrauchen, also durch die Leitung fließen lassen, kann es unter Umständen sein, dass wir eine Verschmutzung durch _zu geringen_ Verbrauch verursachen. Und damit meine ich nicht die braune Brühe, die beim Spülen kommt. Da ist auch eine Verschmutzung in dem, was wir so als klares Wasser betrachten.

    Ob es jetzt unbedingt 50 m³ sein müssen, ist sicher fraglich. Die kommen aber ggf. schneller zusammen, als man so glauben mag. Gerade im städtischen Umfeld, wo weniger offene Gewässer verfügbar sind, hat man ja auch kaum Ausweichmöglichkeiten. (Nein, ein Löschwasserbehälter zählt nicht. Der wird auch aus der Leitung gespeist. Nur merkt das der Wasserwart dann nicht…) Und wenn ich 25 Mann je 1 Minute am Dachwerfer arbeiten lassen will, damit es jeder einmal getestet/ausprobiert hat, sind bei der vergleichsweise geringen Durchflussrate von 2000 l/min auch 50 m³ durch…
    Solange die 50 m³ nicht alle zwei Wochen auftreten, sehe ich da ehrlich gesagt kein großes Problem drin.

  8. Also wer so was postet ohne mal ein wenig weiter zu denken, sollte es lieber lassen.
    Klar es wollen alle nur noch sparen, aber es gibt auch ein paar gründe die dagegen sprechen so was wie diese Übungen sind meist wertvolle Praxis die man nicht verüben sollte. Diese Übungen wo angeblich 2000 Liter oder sogar 50 Kubik Meter verbraucht werden gibt es klar, aber diese kommen sehr selten vor und meist eigentlich aus Öffentliches Gewässer / Teichen, Flüssen und so. Und der kleinste Teil aus unserem Trinkwassersystem welsches aber wie schon weiter oben beschrieben meist nur zur Pflege des Kompletten Leitungssystem mit Absprache der jeweiligen Betreiber erfolgt. Die meisten Übungen finden ohne 1 Liter statt!
    Und jetzt mal das entschiedenste Kriterium:
    Wie setzt ihr ein Menschenleben in Vergleich zu 2000 Liter??
    Was ist kostbarer?

    Die Übungen sind notwendig und genau geplant.
    (Wer nur den Führerschein macht aber Jahre nicht fährt, soll von jetzt auf gleich Perfekt fahren können ohne sich und oder andere zu gefährden!?!?)

    Also ich bin der Meinung das die Feuerwehr zwar viel kostet, aber wie man ja weis dringend notwendig ist!
    Oder gibt es jemand anderen der in der Not innerhalb von nur Minuten zur Hilfe eilt, Menschen Leben rettet, Gefahren abwehrt, Katastrophen verhindert, fremdes Eigentum schützt…..

    Wenn es keine Feuerwehr gäbe, würde so manch einer für leicht nicht mehr unter uns weilen!!!

  9. Ich kann joe68 nur zustimmen. Weil wir hier weniger wasser “verbrauchen” haben die leute in afrika nicht einen liter mehr. Und ich kann mich gut an den moment erinnern, als ich zum ersten mal einen schlauch/ein rohr unter wasser gehalten habe. Das war schon bissi anders als bei der truppmann-ausbildung…
    Wir haben hier mehrere brunnen und nutzen auch ein vorhandenes gewässer zum üben. Aber unser selbst beschafftes hohlstrahlrohr haben wir dann doch lieber an einem hydranten ausprobiert.

  10. Bei uns gibt es auch solche Wasserschlachten. Die dienen aber einzig und allein dem Zweck herauszufinden, ob die Löschwasserversorgung überhaupt bereit gestellt werden kann. Zum Beispiel gibt es einen großen Bäckereibetrieb, an dem 3200 Liter pro Minute Löschwasser im Großschadensfall zur Verfügung stehen müssen. Da gibt es dann eine Übung, bei der der ganz Zug aufbaut und es werden locker mal 100 bis 200 Kubikmeter Wasser verplätschert – teils aus der öffentlichen Leitung und teils aus umliegenden Gewässern. Solche Übungen sind aber absolut notwendig und sehr hilfreich für die Ausrückeordnungen und Einsatzpläne.

  11. Sorry, aber diese Argumente sind komplett an der Realität vorbei. Wie schon erwähnt, wird das Wasser nicht “verplempert” sondern dem natürlichen Kreislauf wieder hinzugefügt. Was Anderes, als wenn ich bei einer Feuerwehrübung ein privates Schwimmbecken fülle.
    Und durch Verzicht der Wassernutzung bei Übungen, regnet es in Afrika auch nicht mehr als sonst.

    Zitat:”Denn der Sinn einer Übung ist es, Handlungsweisen zu verstehen, sie wieder anwenden zu können und im Rahmen des Möglichen auch zu testen / auszuprobieren.”
    RICHTIG !!!
    Und dafür müssen auch mal ein paar Kubikmeter Wasser herhalten. Denn nur bei einer Übung MIT Wasser, kann ich das Verhalten der Technik (Holstrahlrohre, Pumpen, Monitore,…) erlernen, begreifen, und die Geräte später effektiv anwenden.
    Wenn ich ständig mit meinem Hohlstrahlrohr “trocken” übe, kommt im Einsatz das böse Erwachen. Wenn der “Herr vom Wasserwerk” das verantworten möchte, bitte. Ich als Ausbilder nicht!!

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